Ein Choruseffekt (engl. für Chor-Effekt) ist ein Modulationseffekt, der das Eingangssignal kopiert und dessen Tonhöhe (Pitch) mit einem Niedrigfrequenzoszillator (LFO: engl. Low-frequency oscillator) ändert. Somit entsteht eine „imperfekte“ Kopie vom Eingangssignal, das dem Ausgangssignal beigemischt wird.  Dadurch entsteht der sogenannte Chor-Effekt. Im folgenden ist das Grundprinzip eines Chorus aufgezeigt.

Im obigen Diagramm gibt es nur eine Kopie des Eingangssignals (single-tap). Es ist auch üblich mehrere Kopien zu machen und mit verschiedenen Parametern einen „mehrköpfigen“ Chor zu erzielen.

Parameter

Folgende Kontrollparameter sind für einen Chorus-Effekt üblich:

Frequenz

Mit der Frequenz kontrolliert man die Geschwindigkeit der Frequenzmodulation. Üblicherweise in Hertz [Hz]. Typische Werte zwischen 1Hz und 25Hz.

Tiefe (Depth)

Mit diesem Parameter kontrolliert man die Wirksamkeit der Modulation. Sie wird in Prozent oder in Millisekunden (Delay-Zeit) angegeben. Wenn z.B. die Basis-Delayzeit 25ms ist und die Tiefe 50%, dann bedeutet das, dass das Delay zwischen 12,5ms und 37,5ms moduliert wird.

Wet/Dry

Hiermit wird kontrolliert, wie stark das modulierte Signal ins Ausgangssignal beigemischt werden soll.

Multi-Tap

Man kann das Eingangssignal auch mehr als ein mal abzweigen und modulieren. Wenn man die Einstellungen nicht für jeden Tap vornehmen will, kann man diese algorithmisch beliebig zusammensetzen.

Modulation mit LFO

Ein LFO ist nichts anderes als ein Signalgenerator, der in der Regel ein niederfrequentes Sinus-Signal generiert. Diese Signalquelle nutzt man u. a. zur Modulation eines Signals.

Im Fall eines Chorus moduliert man „die Abtastfrequenz“. Konkret tut man das, in dem man die Delay-Zeit kontinuierlich erhöht und reduziert. Diese Delay-Zeit ist in der Regel sehr kurz und liegt im Fall von Chorus in der Regel 5-50ms.  Man nimmt eine Referenzdelayzeit. Z.b. 20ms und moduliert diese mit LFO zwischen 10ms und 30ms. Dadurch verlangsamt und beschleunigt das Signal und es entsteht eine Frequenzverschiebung. Dies wird musikalisch  als eine Intonation wahrgenommen.

 

Implementierung

LFO

Für das Chorus-Puffer wird ein Kreispuffer  benötigt, in dem Eingangssignal aufgenommen wird. Beim Multi-tap-Chorus braucht man nicht mehrere Puffer sondern nur mehrere LFOs und mehrere Zeiger auf das Puffer.

 

Hauptroutine

Der Algorithmus vom Chorus ist vergleichbar mit einem Delay-Algorithmus ohne Feedback und mit variabler Delay-Zeit.

Klangbeispiele

Anbei ist dieser Algorithmus mit ein paar verschiedenen Parametern zu hören.